Das war der Stammtisch zum Zweitligagipfel

(von Martin Halfen)

Hallo Heimgekehrte und Daheimgebliebene,

nun ist er also vorbei, der _offizielle_ Stammtisch in Köln. Es war vierte des Jahres, der letzte in den Neunzigern und der zweite in Köln. Zu verdanken haben wir die Tatsache, daß wir uns erstmal zu einem Zweitligaspiel trafen, der Fußballmafia DFB, denn das Spiel Dortmund-Hertha wurde auf Sonntag verlegt, im Gegenzug duefte der FC sein letztes Heimspiel der Hinrunde gegen den Tabellenzweiten am Samstag austragen.

Treffpunkt war traditionell die Jägerstube auf der Aachener Straße, wo ich kurz nach eins auf Felix Schüller, Mike Heuser und Olaf Klöckner traf. Zur Belustigung trugen zwei VfB Stuttgart-Fans bei, die dem gesamten Laden Nachhilfe in der Geographie der Stuttgarter Vereine gaben. Wer jetzt immer noch nicht weiß, welcher Verein in Bad Cannstatt und welcher in in Degeloch spielt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Der angekündigte Rest der Stammtischbesatzung ließ immer länger auf sich warten, was Mike etwas traurig stimmte, denn selbst er kann abends nicht auf drei Veranstaltungen gleichzeitig sein, und mich etwas nervös werden ließ, da ich weniger TAFKAZ als meine Eintrittskarte vermißte, die aber in seiner Tasche war. Inzwischen waren auch Severin und Frank Zensen eingetroffenen und wir entschieden uns am Bahnsteig auf den Rest zu warten, wo die anderen (Waltraud, TAFKAZ, Rainer Stelzer, Marc Reichenbach, Alex Barth, Raven, Klaus Rasmussen, René Zingler und Andreas Kirchner nebst Begleitung) ebenfalls soeben eingetroffen waren. Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann weiter Richtung Stadion.

Die Stimmung in Müngersdorf war riesig, denn es hatten sich insgesamt 36.500 Zuschauer eingefunden, die es sich kurz vor Weihnachten noch einmal warm ums Herz werden lassen wollten. Nach einer sehr ansprechenden ersten Halbzeit begann leider für beide Teams schon die Winterpause, denn in der zweiten Halbzeit wollten oder konnten beide Mannschaften nicht mehr so attraktiv spielen, wie die Zuschauer es erwartet hatten. Doch das Publikum hat sich inzwischen schon mal aufs Feiern verlagert, so daß dieses kaum aufgefallen ist. Die Welle hat es diesmal durch den Gästeblock und sogar über die Ehrentribüne geschafft. Während des Spiels ist mir aufgefallen, daß mindestens einer der Regulars (Namen zu nennen verbietet der Respekt vor dem Alter) nicht mit den Gewohnheiten des Ewald Lienen bekannt ist, da er mich verwundert darauf hinwies, daß Lienen nur mit Hemd und Kravatte bekleidet an der Seitenlinie stand.

Das Spiel war vorbei, freudestrahlende FC-Spieler kamen mit Wunderkerzen in die Fankurve gelaufen und wir trafen uns vor der nicht leer und leise werden wollenden Südkurve. Zwischen den Schwarzkitteln entwickelte sich sofort eine Diskussion über die mangelnde Qualität des Schiris, kurz darauf ging es Richtung Bahn, denn wir hatten Durst. Auf dem Weg dorthin stellte Waltraud felst, daß sie zuerst ihre Brieftasche und anschließend uns verloren hatte. Wir haben nachdem wir nach ihr gesucht haben auf Ihre Durchschlagkraft vertraut und uns Richtung Heumarkt in die Bahn gequetscht. TAFKAZ hat nicht mitbekommen, daß ich es auch in die Bahn geschafft habe und dachte sich, wenn er sich einmal warmgesucht hat, gleich mal weiterzusuchen, da der arme Ketzer in Köln ja alleine den Heumarkt nicht finden wird. Am Löwenbräu angekommen haben wir ersteinmal den uns zugewiesenen Tisch für ungünstig befunden, einen anderen belagert und uns dort niedergelassen. Das hat leider etwas gedauert und die Luft im Löwenbräu war von einer eher trockenen Sorte. Es ist schon seltsam, da kennt man das Rheinland eigentlich ganz gut, aber für die Stammtische suchen wir uns immer Lokalitäten aus, wo die beste Taktik ist, gleich zwei Bier zu bestellen, damit man nicht auf dem Trockenen sitzt. Schließlich tauchte auch TAKKAZ auf, der inzwischen Waltraud wiedergefunden hatte und sie gleich mitgebracht hat.

Im Laufe des Abends wurde der Stammtisch als offiziell anerkannt (wenn nicht, wäre mir das auch egal gewesen) und für weitere Stammtische auch Zweitliga-Samstags-Spiele zugelassen. Allerdings zieht die Einschränkung "Wenn keiner kommt ist es kein Stammtisch" und die Priorität sollte auf Spielen der ersten Liga liegen. Für das Jahr 2000 sind die Hamburger (gilt für beide Hamburger Vereine) hiermit aufgerufen einen drsf-Stamtisch zu organisieren.

Die weiteren Einzlheiten der Tischgespräche werden die übrigen StaTiSten zu denen sich im Laufe des Abends noch Kerstiun Kliß und "Jedi" Hung "Hades" Chung entwickelten, beisteuern, sonst haben die in diesem Thread nichts mehr hinzuzufügen.

Erwähnenswert ist auf jeden Fall der Kurzauftritt von Rüdiger Klein der im Schlepptau ein wandelndes Fußballlexikon mitbrachte. Daß dieser Experte allerdings nicht aus dem Kopf sämtliche von Rainer (mit-)geleiteten Spiele runterrattern konnte trübte diesen Eindruck zwar ein wenig, aber zumindest kannte er alle FC-Spiele mit Torschützen und Trefferminuten.

Am heutigen Tag beshlossen Klaus, René und ich mit einem Spaziergang durch das historische Köln, der beinahe von unserer Seite mangels Tourist und von Klaus' Seite mangels Stadtführern ausfiel, aber "vor dem Hotel" ist auch eine sehr strittige Ortsangabe.