Berlin, Berlin, wir waren in Berlin

(von Bert Handschumacher)

Der 5. offizielle drsf-Stammtisch ist Geschichte und mir bleibt wieder einmal die undankbare Aufgabe, den Nachspann zu schreiben:

Prolog:

Die ersten Stammtischteilnehmer trafen bereits am Donnerstag in Berlin ein. Genaugenommen um 7:30 Uhr am Flughafen Tegel. Nicht, daß Berlin das frühe Aufstehen nicht wert wäre, aber Tanja und Ingo: NEHMT NÄCHSTENS EINEN FLUG SPÄTER !!! ;-))

Nach den ersten Berliner Eindrücken wurde am Abend ein Versprechen des allerersten Stammtisches in Köln eingelöst. Ingo durfte sich durch eine Auswahl des Weinkellers des Sultans durchtrinken und Weine probieren, die sonst nur anderen Staatsoberhäuptern vorbehalten bleiben. Zugleich gab es für Ingo, Tanja und mich einen Kursus in Haute Cuisine mit dem Thema: "Wie esse ich eine Artischocke".

Am nächsten Morgen konnte man sich anhand der Schlafstätten der Aachener Gäste ein Bild über die Rollenverteilung im Hause Deloie machen:
Der Herr liegt erhöht, während die Dame auf der Erde ihm zu Füßen liegt !
Wir predigen das Patriarchat; Ingo lebt es !!! ;-)

Nachdem sich am Vormittag Martin Halfen dazugesellte, startete ein gemischtes Quartett zu einer Stadtrundfahrt durch Berlin und Potsdam, um nicht nur die Sehenswürdigkeiten der Stadt sondern auch die eigentliche Ursprungsidee des Stammtisches, die verschiedenen lokalen Biersorten zu erkunden.
Den Anfang machte das Potsdamer "Rex Pils" - mild und würzig ! Gegen 17 Uhr trafen dann Rainer Stelzer mit seiner Uschi, Oli Renner und seine neue Freundin ein. Während Oli sich mit seiner Flamme weiter auf den Weg nach Rathenow machte ("...die Liebe, die Liebe, ist eine Himmelsmacht ! ;->),zog ein illustres Sextett los, um das Berliner Nachtleben zu erkunden. Natürlich bei einem gepökelten Eisbein mit 'ner Molle und 'n Korn. Kommentar des bayerischen Haxenfachmannes:
"So, dös woar itze goanz woas Feines !" (oder so ähnlich). Dazu gab es Schultheiß Lager dunkel und Schultheiß "Patzenhofer Premium Pils".
Sodann zog die Karawane weiter in eines der ältesten Kneipen Berlins, dem Nußbaum. Hier probierte man Kindl Jubiläums-Pils, Sportmolle (Faßbrause - Apfellimonade mit Kräuterauszügen) und einen traditionellen Kutscherkümmel.
Aachener Gastgeschenke ließen dort nicht lang auf sich warten: Einmal am Stammtisch Platz genommen, mußte der Ingo die dort stehende Glocke einmal kräftig läuten. Schlagartig wurde es still im Lokal, den das bedeutet: LOKALRUNDE !!!!
Da aber Berliner - insbesondere Berliner Kneipiers - das Herz auf dem rechten Fleck haben, beließ man es bei einer Runde für uns 6 und den beiden Wirten hinter der Theke. Das Lehrgeld betrug knapp 40.- DM !
Komischerweise wurde der Ingo in den folgenden Stunden und Tagen immer wieder gefragt, ob es hier wohl eine Glocke für ihn gäbe.
Gegen 2 Uhr morgens landete der Troß im Bett.

Das Vorspiel:

Um 13 Uhr traf sich der Troß zum Warmtrinken in einem Restaurant vor dem Stadion. Anwesend waren:

Der Sultan (Bert Handschumacher)
Der Nuntius nebst Uschi (Rainer Stelzer)
Der Ketzer (Martin Halfen)
Dxxxxv nebst Vormund (Stephan Zensen)
Bianca Kühn
Marc Reichenbach
Oliver Renner
Ingo Deloie + Tanja Kriens
Rüdiger Lorenz

Rainer Willner und seine Frau kamen zu spät. Seine Frau versicherte aber, daß käme bei Rainer sonst nie vor. Sonst käme er immer zu früh. ;-)
Es ging lustig zu, obwohl Stephan Zensen eine Weile ziemlich betrübt und den Tränen nahe am Tisch Trübsal blas. Der Sultan hatte ihm nämlich kurz zuvor die betrübliche Hiobsbotschaft der lokalen Tageszeitung mitteilen müssen, daß Azizzi mit sofortiger Wirkung den 1. FC Köln verläßt.
Nur Zensi guckte so mitleidserregend, daß wir ihm nicht die Stimmung vermiesen wollten und ihm eingestanden haben, daß es eine Ente war.

Zum Spiel nur soviel:

55.000 Zuschauer, Stimmung an dem Tage ging so, Super-Plätze und in der 80 Min. wurde durch Michael Preetz der Stammtischfluch gebrochen. Hertha BSC hatte bei einem Stammtisch-Spiel gepunktet. Am Ende hätten es sogar drei werden können, aber es hatte nicht sollen sein.
Mit der S-Bahn setzte sich die Corona zum Stammtisch in Bewegung. Auf dem Bahnsteig wurde Dxxxxvs Vormund Stephan Zensen (TAFKAZ) von einigen Hertha-Fröschen freundlich gebeten, doch seinen 1. FC Köln-Schal herzugeben.
Die Fans froren nämlich und waren der Auffassung, doch ein kleines Feuerchen zu machen. Und was brennt besser als ein Geißbock-Schal ?
Immer wieder baten sie ihn um diesen Schal und TAFKAZ wurde immer roter im Gesicht. Gott sei Dank kam die Bahn und er durfte seinen Schal behalten.
Man brauchte 75 Minuten bis zum Ort des Stammtisches, womit Harald Voß' Aussage, nehmt die S-Bahn, schlagend widerlegt wurde.
Telefonisch kamen Grüße von Raven und Andreas Kirschner aus Taiwan an. Die Frage an Andreas, ob wir auf ihn warten sollten, konnte er nicht verstehen.
Andreas: Versuch's das nächste mal mit der taiwanischen Telekom und laß es mit den chinesischen Providern im Call by Call ! ;-)
Leider hatte die Bedienung im RET kein Mitleid mit uns. Sehr zum Ärger des Sultans, der ab sofort nicht mehr über kölnische Köbisse lästern kann.
Zu allem Überfluß gingen dem Rainer Steltzer die Brause-Tabletten für sein Flens aus.
So trank er kein Weißbier mehr. Er trank SPEZIE !!!!!!
Rainer: Das sind die wahren Heuchler ! Predigen im Net Weißbier und trinken heimlich Spezie !
47 1/4 "Vater unser", 24 "Ave Maria" und 3 Liter Kölsch zur Buße !!! ;-)

Was hat der D****v da dem Rainer bloß erzählt? - Foto: Harald Voß Einmal im Cola-Rausch ließ Rainer die Sau heraus:
Erst gab er der Bedienung, die mit einem tiefen Ausschnitt und einer großen Oberweite gesegnet war - aber trotzdem die Erfindung des BHs noch nicht kannte - 8.- DM Trinkgeld, um sich sodann später 4.- DM davon wieder zurückzahlen zu lassen. Zu diesem Zweck mußte sich die Dame nämlich noch einmal tief zum Rainer herunterbeugen !!! ;-)

Schließlich mußte TAFKAZ eine alte Wette einlösen. Mannhaft trank er seine "Spezialweiße" bestehend aus einem Viertel Weiße und 3/4 Kirschsirup !!! ;-)

Gegen 24 Uhr wurde der Stammtisch in die "Witwe Bolte" verlegt. Dort gab es u.a. Gaffel-Kölsch. Ein Lob an unsere Rheinländer Ingo und Martin, die kein Kölsch bestellten, sondern sich vom Sultan eine richtige Berliner Weiße kredenzen ließen und diese tranken.
Dxxxxvs Ziehvater, der ein Kölsch bestellte, mußte diesen Stammtisch-Etikettenbruch (Getrunken wird das, was die lokalen Bierfässer hergeben) teuer bezahlen. Gewisse subversive Subjekte haben ihm Berliner Faßbrause ins Kölsch-Glas gefüllt.
Merke: Nicht überall wo Kölsch draufsteht ist auch Kölsch drin !
Oder: Der Stammtisch hat seine eigenen Gesetze !!!

Gegen 2:30 Uhr löste sich der Stammtisch auf.

EPILOG

Am Sonntag erkundete ein nimmermüder Rest von Stammtischteilnehmern (Tanja, Ingo, Martin und der Sultan) den Potsdamer Platz und krönten die Tage mit Berliner Currywurst und Berliner Kindl !

Fazit: Es war ein gelungener Stammtisch, der in Nürnberg (offizieller Beschluß) seine Fortsetzung finden wird.